75 Jahre Kriegsende Keine Politik ohne Geschichte
Die Deutschen zahlten mit diesem Tag den Preis dafür,dass sie den 30. Januar 1933 ermöglicht hatten und sich nicht selbst vom Nationalsozialismus befreien konnten. In den Trümmern deutscher Städte blickte die große Mehrzahl der Menschen voller Angst und Verzweiflung in die Zukunft. Es dauerte 40 Jahre bis Richard von Weiz-säcker auch im deutschen Namen von "Befreiung" sprechen und dabei zumindest eine Mehrheit der westdeutschen Gesellschaft hinter sich wissen konnte. Möglich machte dies erst die oft schmerzhafte, von Rückschlägen geprägte Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus nach dem Zweiten Weltkrieg.
Soldaten der Roten Armee am Brandenburger Tor in Berlin, 20. Mai 1945 AP
Diese Erfahrung zeigt: Es lassen sich Lehren ziehen aus der Geschichte - zumal aus ihren Katastrophen. Dass von deutschem Boden nie wieder Krieg oder Menschheits-verbrechen ausgehen dürfen, ist heute unverrückbarer Kern deutscher Außenpolitik. Unser Eintreten für ein starkes und geeintes Europa, für die Menschenrechte als uni-verselle Ausprägung menschlicher Würde,für regelgebundene,internationale Koope- ration, die Absage an deutsche Sonderwege - all' dies speist sich aus dem Wissen um die beispiellosen Verbrechen Deutschlands im 20. Jahrhundert, die im Holocaust ihren monströsesten Ausdruck gefunden haben.
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